yad vashem
Förderverein "Ehemalige Synagoge" e.V.

Die Synagoge

Die Synagoge der ehemaligen jüdischen Gemeinde Guxhagens wurde 1823 (1826) in der Untergasse errichtet. Davor gab es nach mündlicher Überlieferung einen Betraum in der Sellestraße 6. (Dort soll sich auch eine Mikweh befunden haben.) Die Synagoge selbst ist ein schlichter, dem damaligen Zeitgeist entsprechender Fachwerkbau. Durch den vorgelagerten Platz (auf dem früher noch ein anderes Gebäude stand) nimmt die ehemalige Synagoge eine besondere Stellung im Straßenbild der Untergasse ein.

Bis zum Jahre 1938 befand sich im rechten Teil des Hauses der Betraum und im linken Teil der Schulraum und die Wohnung des jüdischen Lehrers. Der Betraum erstreckte sich über zwei Etagen und hatte in der hinteren Hälfte (Westen) auf halber Höhe eine Frauenempore. Der Thoraschrein befand sich an der Ostwand (Richtung heutigem Vorplatz) zwischen den beiden hohen Fenstern, die über die zwei Etagen reichten.

Wie sich jetzt bei Bauuntersuchungen herausstellte, war der Thoraschrein von gemalten Ornamenten umgeben, von denen noch Reste erhalten sind. Auch die Decke der Synagoge war mit zum Teil noch erhaltenen Ornamenten bemalt. Das Lesepult befand sich zwischen dem Thoraschrein und der Frauenempore innerhalb des zweigeschossigen Teiles der Synagoge.

Während der Pogromnacht im November 1938 wurde das Innere der Synagoge und des Schulraumes verwüstet. Einige Monate später kaufte die Gemeinde Guxhagen die Synagoge auf und baute sie zu einem Wohnhaus um. Dazu wurde im rechten Teil durch die Erweiterung der Frauenempore eine Etage eingezogen und anschließend beide Etagen durch das Einziehen einer Zwischenwand in je zwei Zimmer geteilt. Auch der Schulraum im linken Teil des Synagogengebäudes wurde in zwei Räume unterteilt, so dass mehrere Wohnungen entstanden.

Auch jetzt, nach der umfassenden Sanierung, soll das Haus als Wohnhaus und für eine Hebammenpraxis genutzt werden. Durch den Einbau von länglichen, über die zwei Etagen reichenden Fenstern, soll aber der ehemalige Charakter als Synagoge wieder nach außen sichtbar werden.

Synagoge - Computersimulation

So ungefähr sah die Synagoge in Guxhagen einmal aus, als die hohen Fenster des Gebetsraumes noch über zwei Etagen reichten. Die Fenster sollen mit den Spendengeldern in dieser Form wieder hergerichtet werden - auch wenn eine Zwischendecke das Gebäude in zwei Stockwerke unterteilt - um die frühere Bedeutung und Nutzung als Synagoge nach außen sichtbar zu machen. (Computer-Simulation des Ateliers für Architektur, Melsungen)

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