yad vashem
Förderverein "Ehemalige Synagoge" e.V.

Die Geschichte der jüdischen Gemeinde

Der jüdische Friedhof wurde im Jahre 1809 an der Albshäuser Straße zwischen Guxhagen und Albshausen eröffnet, und 1823 wurde mit dem Bau der heute noch existierenden Synagoge in der Untergasse begonnen. Der Synagogenraum hatte eine Frauenempore und umfaßte 74 Männer- und 46 Frauenplätze. In dem Synagogengebäude befand sich auch die Judenschule. Den Unterricht für die 28 Kinder der jüdischen Gemeinde, die 1823 zur Schule gingen, erteilte Moses Wertheim Falck, der auch als Kantor tätig war.

 

  Die Juden von Guxhagen waren nicht sehr wohlhabend, allerdings besaßen mehr als die Hälfte von ihnen Häuser und Landbesitz und hatten noch im Jahre 1823 Anteil an gemeindeeigenem Wald und Wiesen. Von dort bezogen sie Holz, und dort weideten sie auch ihr Vieh.
Von Beruf waren sie u.a. Metzger, Schneider, Viehhändler, Buchbinder, Sattler, Händler mit Manufakturwaren, Häuten und Fellen oder Kupfer- und Blechschmied.
Lehmann-Katz-Wohnhaus
Benni-Katz-Wohnhaus
Die jüdischen Familien wohnten vor allem in der Untergasse und Sellestraße, aber auch in der heutigen Poststraße, der Bahnhofstraße, der kleinen Brückenstraße, der Mittelgasse und der "Colonialwaren und Buchbinderei - Lehmann Katz" in der Untergasse Bergstraße.

Das Haus der Familie von Benni Katz am unteren Ende der Bahnhofstraße/Ecke Kleine Brückenstraße, das in Guxhagen den Namen "Dampfschiff" trug.

 

 
Die Anzahl der jüdischen Bürger Guxhagens schwankte seit dem 19. Jahrhundert zwischen 130 und 170 Personen, was einem Anteil zwischen 10 und 12 Prozent der Gesamtbevölkerung entsprach.